In einer bemerkenswerten Entdeckung hat ein Amateurastronom eine ultraschwache Zwerggalaxie am Rande der Andromeda-Galaxie gefunden. Der Sternenbeobachter wertete für seine Entdeckung Daten des NOIRLab Community Science and Data Center der US-amerikanischen Nationals Science Foundation (NSF) aus. Nachfolgende Beobachtungen von professionellen Astronomen mit dem International Gemini Observatory bestätigten, dass die Zwerggalaxie, die den Namen Pegasus V trägt, sehr arm an schwereren Elementen ist und wahrscheinlich ein Fossil der ersten Galaxien sein dürfte.
Hobby-Astronom entdeckt Fleck, dann übernimmt das Gemini North Telescope
Pegasus V wurde erstmals im Rahmen einer systematischen Suche nach Andromeda-Zwergen entdeckt, die von David Martinez-Delgado vom Instituto de Astrofísica de Andalucía in Spanien koordiniert wurde. Als der Amateurastronom Giuseppe Donatiello in den Daten der Dark Energy Camera am Victor M. Blanco 4-Meter-Teleskop des Cerro Tololo Inter-American Observatory (CTIO) einen interessanten „Fleck“ ausmachen konnte, sah sich das Forscher-Team die Sache sogleich genauer an. Mit dem Gemini North Telescope auf Hawaii führten sie gezieltere Beobachtungen durch und fanden heraus, dass der Fleck tatsächlich eine extrem schwache Zwerg-Galerie am Rande der Andromeda-Galaxie ist. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Astronomen über Arxiv.org.
„Wir haben eine extrem schwache Galaxie gefunden, deren Sterne sich schon sehr früh in der Geschichte des Universums gebildet haben“, so Michelle Collins, Astronomin an der University of Surrey und Hauptautorin der Publikation laut dem Wissenschaftsmagazin Science Daily. „Diese Entdeckung markiert das erste Mal, dass eine so schwache Galaxie in der Nähe der Andromeda-Galaxie mit Hilfe einer astronomischen Durchmusterung gefunden wurde, die nicht speziell für diese Aufgabe entwickelt wurde“.
Ein Fossil unter den Galaxien
Die weitere Analyse der Daten ergab, dass Pegasus V extrem alt ist und zu den ersten Galaxien im Universum überhaupt zählen dürfte. Dies legt der große Mangel an schwereren Elementen nahe. „Wir hoffen, dass die weitere Untersuchung der chemischen Eigenschaften von Pegasus V Aufschluss über die frühesten Perioden der Sternentstehung im Universum geben wird“, so Collins weiter. „Diese kleine fossile Galaxie aus dem frühen Universum kann uns helfen zu verstehen, wie sich Galaxien bilden und ob unser Verständnis von dunkler Materie richtig ist.“
Obwohl Astronomen davon ausgehen, dass es im Universum von schwachen Galaxien wie Pegasus V nur so wimmelt, haben sie bisher nicht annähernd so viele entdeckt, wie ihre Theorien vorhersagen. In diesem Sachverhalt könnte ein ernsthaftes Problem mit dem Verständnis der Astronomen von Kosmologie und dunkler Materie begründet sein. Die Entdeckung von Beispielen dieser schwachen Galaxien ist daher von besonderer Bedeutung für die Wissenschaftler. Ein Teil der Herausforderung besteht darin, dass diese schwachen Galaxien nur mit großen Anstrengungen zu entdecken sind, da sie nur als ein paar spärliche Sterne erscheinen, die in riesigen Bildern des Himmels verborgen sind. „Das Problem mit diesen extrem schwachen Galaxien ist, dass sie nur wenige der hellen Sterne haben, die wir normalerweise verwenden, um sie zu identifizieren und ihre Entfernungen zu messen“, so Emily Charles, Doktorandin an der University of Surrey. „Der 8,1-Meter-Spiegel von Gemini ermöglichte es uns, schwache, alte Sterne zu finden, mit denen wir sowohl die Entfernung zu Pegasus V messen als auch feststellen konnten, dass seine Sternpopulation extrem alt ist“.
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