Mit einem Lächeln durchs Leben gehen und der Zukunft optimistisch entgegenblicken, das könnte sich gerade für Frauen nicht nur positiv aufs Gemüt auswirken. Laut einer neuen Studie der Harvard T.H. Chan School of Public Health leben Frauen, die optimistisch sind, länger als solche mit einer eher negativen Einstellung.
Neue Studie mit inklusivem Ansatz
Die Langzeitstudie, die am 8. Juni im Journal of the American Geriatrics Society veröffentlicht wurde, untersuchte die Daten von 159.255 Teilnehmerinnen der Women’s Health Initiative, die Frauen im Alter nach der Menopause umfasste. Die Frauen wurden zwischen 1993 und 1998 im Alter von 50 bis 79 Jahren eingeschrieben und bis zu 26 Jahre lang beobachtet.
Das Ergebnis: ein höheres Maß an Optimismus ist direkt mit einer höheren Lebenserwartung und einem höheren Lebensalter als 90 Jahren verbunden. Schon zuvor waren Forscher an dem Einfluss einer optimistischen Lebenseinstellung auf die Lebenserwartung interessiert. Sie nutzten jedoch vorrangig weiße Probanden und ignorierten Menschen anderer Hautfarbe oder Herkunft.
„Obwohl Optimismus selbst von sozialstrukturellen Faktoren wie […] ethnischer Zugehörigkeit beeinflusst werden kann, deuten unsere Forschungsergebnisse darauf hin, dass die Vorteile des Optimismus auch für andere Gruppen gelten können“, so Hayami Koga, Doktorand in der Abteilung für Sozial- und Verhaltenswissenschaften an der Harvard Chan School und Hauptautor der Studie laut Science Daily. „Viele frühere Arbeiten haben sich auf Defizite oder Risikofaktoren konzentriert, die das Risiko von Krankheiten und vorzeitigem Tod erhöhen. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass es sinnvoll ist, sich auf positive psychologische Faktoren wie Optimismus zu konzentrieren, um Langlebigkeit und gesundes Altern in verschiedenen Gruppen zu fördern.“
Fokus auf positive Faktoren für die Gesundheit
Von den Teilnehmern hatten die 25 %, die am optimistischsten waren, eine um 5,4 % längere Lebenserwartung und eine um 10 % höhere Wahrscheinlichkeit, über 90 Jahre alt zu werden, als das Viertel, das am wenigsten optimistisch war. Für ihre Analyse berücksichtigen die Wissenschaftler unterschiedliche Einflussfaktoren, die sich auf den Optimismus der Probanden auswirken konnten. Interessanterweise blieben die positiven Grundeinstellungen auch trotz demografischer Faktoren wie chronischen Erkrankungen und Depressionen bestehen.
„Wir neigen dazu, uns auf die negativen Risikofaktoren zu konzentrieren, die unsere Gesundheit beeinträchtigen“, so Koga. „Es ist aber auch wichtig, über die positiven Ressourcen wie Optimismus nachzudenken, die sich positiv auf unsere Gesundheit auswirken können“. Regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung seien etwa für ein Viertel der Einflussfaktoren auf Optimismus und somit Lebenserwartung verantwortlich. Dies ließe laut den Forschern noch reichlich Raum für weitere Impulsgeber.
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