
Weltweit forschen Wissenschaftler an klimafreundlichen Antriebsstoffen. Nun haben Biochemiker aus Schweden einen neuen Ansatz entwickelt, der Kraftstoff aus Sonnenenergie und Kohlenstoffdioxid gewinnen kann. Wie die Universität Lund, an der das Projekt ersonnen wurde, berichtet, soll man auf diese Weise gar Treibhausgase aus der Atmosphäre wirkungsvoll entfernen können.
Mit Laser und besonderem Material
Um Kraftstoff aus Kohlenstoff herstellen zu können, benötigt man zunächst einmal Energie. Diese liefert für die Schweden die Sonne. Entsprechend setzen die Wissenschaftler auf Materialien, die besonders viel Sonnenlicht absorbieren können. Die Studie nutzt eine Kombination von Materialien, die Sonnenlicht absorbieren und dessen Energie Kohlenstoffdioxid umwandeln kann“, so Tönu Pullerits, Chemie-Forscher an der Lund Universität. „Mit der Hilfe von Laser Spektroskopie, haben wir genau nachvollziehen können, was in dem Prozess passiert.
Die Energie wird also bestmöglich gespeichert, was elementar ist, weil sie später Verwendung findet, wenn das CO₂ in einen Treibstoff umgewandelt werden soll. So setzen die Forscher auf das Covalent Organic Framework (COF), ein poröses organisches Material, das besonders viel Energie der Sonne aufnehmen kann.
„Als wir entdeckten, dass Photonen mit blauem Licht langlebige Elektronen mit hoher Energie erzeugen, konnten wir COF einfach mit Elektronen aufladen und eine Reaktion abschließen“, ergänzt Co-Chemiker Kaibo Zheng. In einem ersten Schritt wird hierfür durch die Verwendung eines Katalysators Kohlendioxid in Kohlenmonoxid gewandelt. Viele weitere sollten folgen. „Bevor wir anfangen können, über einen Kohlendioxid-Konverter nachzudenken, müssen noch viele weitere Schritte unternommen werden. Aber wir haben eine sehr vielversprechende Richtung identifiziert“, so Pullerits weiter.
Eine nicht versiegende Energiequelle
Die Forscher hoffen nun, größere Einheiten ihrer Konverter herstellen zu können, die global dabei helfen könnten, CO₂ aus der Atmosphäre zu ziehen und es dann in Treibstoffe oder andere Chemikalien zu verwandeln. Die Universität Lund schreibt in ihrer Mitteilung, dass dies eine von vielen Lösungen sein könnte, die bei der Überwindung der Klimakrise helfen könnte.
Die Sonne bietet sich indes nach wie vor als Energielieferant an. Wie die Nachricht aus Schweden vorrechnet, ist die Energie, die tagtäglich dank der Sonne auf der Erde landet, ein Vielfaches dessen, was die gesamte Menschheit aktuell in einem Jahr verbraucht. Nur eine Stunde Sonnenschein gleicht in etwa dem Energiebedarf der Erde.
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