
In den üppigen Regenwäldern von Sulawesi, einer malerischen Insel in Indonesien, haben Wissenschaftler eine faszinierende Entdeckung gemacht: die weltweit kleinsten „gezähnten“ Frösche. Die winzigen Amphibien legen ihre Eier auf Blättern ab. Für deren Überwachung sind die Männchen zuständig. Dieser ungewöhnliche Fund unterstreicht die Bedeutung des Schutzes tropischer Lebensräume.
Eier auf Blättern
Wissenschaftler des McGuire Lab an der University of California, Berkeley, fanden die Eier der neuen Froschart, der sie den Namen Limnonectes phyllofolia gaben, auf Blättern und moosbedeckten Felsen und nicht etwa, wie sonst bei Amphibien üblich, im Wasser. „Normalerweise suchen wir nach Fröschen, indem wir die Ufer abtasten oder durch Bäche waten, um sie direkt im Wasser zu entdecken“, so Studienleiter Jeff Frederick in einer Pressemitteilung. „Nach wiederholter Beobachtung der Nester begann das Team jedoch, auf Blättern sitzende Frösche zu finden, die ihre kleinen Nester umarmten.“ Die männlichen Frösche bewachten die Eier und sorgten dafür, dass sie feucht blieben und frei von bakteriellen und pilzlichen Kontaminationen waren.
🐸NO POND REQUIRED!
Meet: Limnonectes phyllofolia • A #NewSpecies of terrestrially-nesting Fanged #Frog (Anura: Dicroglossidae) discovered from the vulnerable forests of Sulawesi Island, Indonesia 2023#Botanicsmanlink:https://t.co/kyhjNVgvTE pic.twitter.com/PMEJMyU2Jj— Botanics Man🧐 (@BotanicsMan) December 22, 2023
Die neue Spezies ist einer Unterart gezähnter Frösche. Größere Vertreter dieser Art nutzen zwei knochenartige Fänge, die sich an ihrem Unterkiefer befinden, um mit anderen Fröschen um Territorien und Paarungspartner zu kämpfen oder um Beute wie Riesentausendfüßer und Krabben zu jagen. Da Limnonectes phyllofolia jedoch ihre Eier abseits des Wassers ablegen und somit sich nicht gegen Konkurrenten um Brutplätze entlang des Flusses durchsetzen müssen, könnten sie die Notwendigkeit für so große Fänge verloren haben. Stattdessen sind sie mit kaum sichtbaren Fangzähnen ausgestattet. „Diese neue Art ist im Vergleich zu anderen Froschlurchen auf der Insel, auf der sie gefunden wurde, winzig, etwa so groß wie eine Viertel-Dollarmünze“, so Frederick. „Viele Frösche dieser Gattung sind riesig und wiegen bis zu zwei Pfund. Diese neue Art wiegt etwa so viel wie ein Zehncentstück“.
Wissenschaftler plädieren für Schutz der Ökosysteme
Die indonesische Insel beherbergt eine Vielzahl von Lebensräumen, darunter Regenwälder, Wolkenwälder und Vulkane, was zu einer enormen Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren führt. Die Forscher plädieren daher für den Erhalt dieser Bioreservate: „Es ist faszinierend, dass wir bei jeder weiteren Expedition nach Sulawesi immer noch neue und vielfältige Fortpflanzungsarten entdecken“, so Frederick. „Unsere Ergebnisse unterstreichen auch, wie wichtig es ist, diese ganz besonderen tropischen Lebensräume zu erhalten. Die meisten Tiere, die an Orten wie Sulawesi leben, sind ziemlich einzigartig, und die Zerstörung von Lebensräumen ist ein immer dringenderes Problem, um die enorme Artenvielfalt zu erhalten, die wir dort finden. Das Wissen über Tiere wie diese Frösche, die nirgendwo sonst auf der Erde vorkommen, trägt dazu bei, den Schutz dieser wertvollen Ökosysteme voranzutreiben“. Die Forschungsergebnisse wurden in der Zeitschrift PLOS ONE veröffentlicht.
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