Der Klimawandel bleibt eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit, besonders für die junge Generation, die sich mit der Last der Unsicherheit und den potenziellen langfristigen Folgen steigender Meerestemperaturen konfrontiert sieht. Neue Forschungsergebnisse der Curtin University in Australien offenbaren nun, dass die sogenannte Generation Z, definiert als Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden, den Klimawandel als ihr primäres Umweltanliegen betrachtet.
Großteil der jungen Erwachsenen mit Zukunftssorgen
Die Studie, veröffentlicht in „Sustainable Earth Reviews“, zeigt, dass mehr als 80 Prozent der universitären Studenten sich ‚besorgt‘ oder ‚sehr besorgt‘ über den Klimawandel fühlen, wobei viele von ihnen Angstzustände aufgrund dieser Sorge offenbaren. Doch trotz ihrer Bedenken engagieren sich nur 35 Prozent der Generation Z regelmäßig in traditionellem Klimaaktivismus wie Spendenaktionen oder politischen Kampagnen
Die Untersuchung ergab auch, dass die Klimaangst zu einem allgemeinen Gefühl der Unruhe gegenüber der Zukunft beiträgt, was bedeutende zukünftige Auswirkungen haben könnte. Professorin Dora Marinova von der Curtin University kommentierte in einer Pressemitteilung: „Diese jungen Menschen sind sehr besorgt und in gewisser Weise eingeschüchtert durch den Mangel an konkreten Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels.“ Demnach hätten sie „ernsthafte Bedenken, die nicht nur ihre psychische Gesundheit beeinflussen werden – etwas, womit sich die Gesellschaft und das öffentliche Gesundheitssystem auseinandersetzen müssen – sondern auch die Entscheidungen, die junge Menschen treffen: wie sie ihr Geld ausgeben, ob sie Familien gründen, ihre Berufswahl und mehr“.
Lösungsansätze abseits von Social Media
Die Wissenschaftler führten für ihre Untersuchung eine Umfrage durch, um zu verstehen, wie sich diese Befürchtungen auf das alltägliche Leben und die Zukunftsperspektiven der jungen Menschen auswirken. Auffällig dabei: die Befragten konsumierten regelmäßig soziale Medien, um ihre Bedenken zu äußern und Informationen zu erhalten. Dr. Diana Bogueva, Forschungsmitarbeiterin an der Curtin University, betonte jedoch, dass die Gen Z ihre Aktivitäten auch auf traditionelle Bereiche des Aktivismus ausweiten sollte, um sowohl die Klimaangst zu lindern als auch Veränderungen voranzutreiben: „Die Gen Z sollte in Betracht ziehen, sich stärker in traditionellen oder Mainstream-Bereichen des Aktivismus zu engagieren, wie politische Kampagnen, um mit politischen Entscheidungsträgern in Kontakt zu treten und eine Verbindung mit anderen Generationen herzustellen, um die Klimapolitik zu beschleunigen und einen lebenswerten Planeten für alle zu sichern“, so die Wissenschaftlerin.
Dabei liege die Verantwortung, die Herausforderungen des Klimawandels zu lösen, längst nicht nur bei den Jüngeren. Trotzdem könne sinnvolles Handeln dazu beitragen, das Gefühl der Angst und Machtlosigkeit des Einzelnen zu lindern. „Dazu kann es gehören, herauszufinden, wie sie in ihrem persönlichen Leben Teil der Lösung sein können, sei es durch die Wahl einer Karriere, die einen Einfluss hat, oder durch die Anpassung der Produkte oder Lebensmittel, die sie konsumieren“, so Bogueva. „Auch wenn die Herausforderungen des Klimawandels beängstigend sein können, ist es für die Generation Z noch nicht zu spät, etwas für eine nachhaltige Zukunft zu tun.“
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