Das Jahr 2022 war ein Jahr der Klimaextreme. Das hat der Copernicus Climate Change Service (C3S) in seinen neuesten globalen Klimahighlights bekannt gegeben. Demnach wurden weltweit und in Europa viele Temperaturrekorde gebrochen.
Weltweite Temperaturanstiege
Laut dem C3S ERA5-Datensatz war das vergangene Jahr weltweit das fünftwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Europa erlebte dabei den heißesten Sommer überhaupt. Auf das ganze Jahr übertragen herrschten auf dem Kontinent – bis auf 2020 – niemals höhere Temperaturen. Besonders betroffen von den Hitzewellen waren Teile West- und Nordeuropas, große Regionen litten in der Folge unter Extremereignissen wie Dürre und Überschwemmungen. Neun Monate lagen über ihrem Mittelwert der vergangenen Jahre. Nur im März, April und September war es unterdurchschnittlich kühl.
Besorgniserregend ist auch weiterhin die Lage in den polaren Regionen. Um die antarktische Halbinsel und Zentralsibirien lagen die Temperaturen um mehr als 2 °C über dem Durchschnitt von 1992 bis 2020.
2022 was the 2nd warmest year on record in Europe. Globally, it was the 5th warmest year on record & the global annual average temperature was 0.3°C above 1991-2020 ref period and 1.2 degrees above preindustrial.
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— Copernicus ECMWF (@CopernicusECMWF) January 10, 2023
Höchste CO₂ Emissionen seit 2 Millionen Jahren
Die Klima- und Wetterextreme, die Europa und die Welt im Jahr 2022 erlebt haben, zeige deutlich, „dass wir bereits jetzt die verheerenden Folgen der Erwärmung unserer Welt zu spüren bekommen“, so die stellvertretende C3S-Direktorin Samantha Burgess.
Zudem sollen sich Treibhausgaskonzentrationen weiter erhöht haben. Eine Analyse signalisiert damit die höchsten Konzentrationen seit über 2 Millionen Jahren für Kohlendioxid und über 800.000 Jahren für Methan. Diese Entdeckungen hängen dabei mit den heißen und trockenen Bedingungen zusammen, die zu einer erhöhten Brandgefahr und damit einhergehenden Feueremissionen führen können. Infolgedessen waren auch die geschätzten Gesamtemissionen aus Waldbränden in der Europäischen Union und im Vereinigten Königreich im Jahr 2022 die höchsten seit 2007. Auch Deutschland verzeichnete „die höchsten sommerlichen Emissionen durch Waldbrände seit mindestens 20 Jahren“, so die Forschenden bei Copernicus.
Angesichts der erschreckenden neuen Zahlen appelliert Burgess an Regierungen und Gesellschaft, schnell zu handeln, um die Klimakrise in den Griff zu bekommen. So seien „Kohlenstoffemissionen dringend zu reduzieren“.
Bild von Alex Kuimov auf Pixabay