Fake News gehören zu den größten Bedrohungen für die Demokratie und den öffentlichen Frieden unserer Zeit. Immer wieder kursieren falsche Nachrichten, die Unternehmen, Institutionen oder Personen erheblichen Schaden zufügen können. Doch auch die gesellschaftliche Angst wird verstärkt, wenn etwa fälschliche Berichte über Krieg oder Umweltkatastrophen veröffentlicht werden.
Forscher der Universität Cambridge fanden nun heraus, dass besonders junge Menschen dazu neigen, diese Berichte zu glauben. Das Forschungsteam veröffentlichte ihre Testergebnisse über das Fachmagazin Behavior Research Methods.
Generation Z kann nur schwer zwischen Fake und echt unterscheiden
Die Forscher hatten es sich zur Aufgabe gemacht, herauszufinden, ob es eine bestimmte Altersgruppe von Menschen gibt, die empfänglich für Fake News ist. Dafür entwickelten sie einen Test, an dem rund 8.000 Testpersonen teilgenommen haben.
Chefautor Rakoen Maertens beschreibt, dass es bisher keinerlei Anhaltspunkte dafür gibt, dass sich Fake News auf eine Altersgruppe konzentrieren würden: „Das Interesse an der Psychologie der Fehlinformation ist in den letzten Jahren explodiert. Trotz umfangreicher Forschung gibt es bisher keinen validierten Rahmen, um die Anfälligkeit für Fehlinformationen zu messen. Daher stellen wir Verification Done vor, ein nuanciertes Interpretationsschema und ein Bewertungsinstrument.“
Die Probanden hatten die Aufgabe, zwanzig Schlagzeilen zu lesen. Die Hälfte dieser Berichte war echt, die anderen zehn wurden von einem Vorläufer-Programm der KI-Software ChatGPT entworfen und enthielten Falschnachrichten.
Die Ergebnisse dieses Versuchs waren eindeutig. Personen zwischen 18 und 29 Jahren konnten nur wenige der Fake News als solche identifizieren. Lediglich elf Prozent dieser Altersgruppe hatte die Mehrheit der Berichte korrekt eingeschätzt.
Twitter, Facebook und Co. als Grund für die Fehleinschätzungen
Im weiteren Verlauf ihrer Studie diskutieren die Forscher nun über einen möglichen Grund, für diese Empfänglichkeit der jüngeren Generationen. So beschreiben die Wissenschaftler, dass insbesondere die regelmäßige Nutzung von Social Media ein Problem darstellen würde. Schon ältere Studienergebnisse legten die Vermutung nahe, dass Personen, die mehr Zeit in den sozialen Netzwerken verbringen, Fake News relativ schlecht von echten Nachrichten unterscheiden können. Zudem zeigen weitere Untersuchungen, dass die Generation Z deutlich mehr Zeit auf Social-Media-Plattformen verbringt.
In Kombination mit ihren eigenen Untersuchungen kommen die englischen Forscher zu dem Ergebnis, dass Facebook, Twitter und Co. zu einem großen Teil dafür verantwortlich seien, dass junge Leute nicht mehr richtig zwischen Unwahrheit und Wahrheit unterscheiden können.