In einer umfassenden Studie beleuchtet der „Deloitte Tech Trend Report 2020“ Stolpersteine und wichtige Etappen der digitalen Transformation. Im Fokus hierbei Entwicklungen, die insbesondere in den nächsten 18 bis 24 Monaten für Tech-Leader wichtig sein könnten. Ein Überblick.
Folgt man den Ausführungen der Forscher, dann sind drei Makro-Faktoren maßgeblich für aktuelle Innovationsprozesse verantwortlich: Die das IT-Modell dominierende Cloud, die Datenauswertung mittels Analytics sowie neue Sphären der kundenzentrierten Interaktion. Das Zusammenspiel der Elemente fördere Neuerungen zutage: „Die Makro-Faktoren konvergieren immer stärker – und generieren dabei zugleich immer wieder neue, auch unerwartete Tech-Trends“, wie es in der Einleitung der Studie heißt.
Einer dieser Trends sei das sogenannte Internet of Things. Mittels Sensoren und potenzierter Konnektivität sei es so, dass nahezu beliebig detaillierte digitale Modelle erstellt und in Echtzeit abgeglichen werden könnten. Die Wissenschaftler attestieren dem Anwendungsbereich ein starkes Wachstum. Der Marktumsatz belief sich im vergangenen Jahr noch auf 3,8 Milliarden US-Dollar – bis zum Jahr 2025 werde dieser gemäß Prognosen auf 35,8 Milliarden Dollar wachsen.
Maschinen-Interaktion
Ein weiterer Tech-Trend sei die Revolution der Mensch-Maschine-Interaktion. Demnach beherrsche der Computer schon längst die menschliche Sprache. Dieser Tage würden allerdings auch erhebliche Fortschritte im Bereich der emotionalen Dimension gemacht: „Das bringt ein neues Maß an Authentizität, mehr Persönlichkeit, relevantere Storylines in der Kommunikation sowie ein neues Maß an intuitiver Interaktion“. Die Autoren der Studie stellen in Aussicht, dass Menschen in Zukunft emotiv befähigte Maschinen-Assistenten haben könnten. Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften, Sentiment- und Stimmen-Analysen und Eye Tracking liefern hierfür die Basis.
Doch auch der Bereich der Kommunikation von Maschine zu Maschine (M2M) könnte immer mehr an Bedeutung gewinnen. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf dem Mobilitätsbereich. Logistikunternehmen erstellen Echtzeitdiagnosen und Fehlermeldungen, doch auch private Automobile werden immer intelligenter. Warnungen im Falle von Geschwindigkeitsübertretungen sind hierbei womöglich erst der Anfang – die Stoßrichtung des selbstfahrenden Autos scheint für viele klar zu sein.
Dass auch die Forschung in den großen Konzernen bereits auf Hochtouren läuft, zeigt die jüngste Patentanmeldung von Volkswagen. Hierin äußern die Wolfsburger, dass das teil- und vollautomatisierte Fahren mehr und mehr verbreitet sei. Um diesen Prozess sicher und effizient abzuwickeln, seien M2M-Transaktionen unumgänglich. Das Patent bezieht sich auf eine Software-Lösung im Distributed-Ledger-Bereich.
Vielzahl an Trends
Auch die Analysten der Unternehmensberatung „Weissenberg-Solutions“ machen unterschiedliche Tech-Trends aus, die ihrer Meinung nach das Jahr 2020 prägen werden. Hierzu zähle Big Data, „das Gold des 21. Jahrhunderts“. Die Daten seien die Grundlage für moderne und digitale Services. Auch die Blockchain-Technologie gewinne zunehmend an Bedeutung. Dabei liege nicht unbedingt eine Kryptowährung im Fokus, sondern vielmehr das zugrundeliegende Fundament, das dezentrale und verteilte Register. Hierbei entstünden Vorteile in den unterschiedlichsten Bereichen – unter anderem im Energie- und Mobilitätssektor. Wie European Scientist am Donnerstag berichtete, beschäftigen sich auch Zentralbanken immer häufiger mit dem Blockchain-Potenzial.
Auch intelligente Sprachassistenten sind demnach auf dem Vormarsch. So mache die Entwicklung in diesem Bereich große Fortschritte „Während die intelligenten Assistenten noch vor wenigen Jahren stark limitiert waren, besitzen diese inzwischen das Potenzial für den Einsatz im Unternehmensumfeld“, wie es in der Studienzusammenfassung der Unternehmensberatung heißt.
Insgesamt zeichnen sich zahlreiche Trends ab. Insbesondere im Bereich der Digitalisierung könnte sich die Implementierung im Angesicht der Corona-Krise sogar noch beschleunigen, wie zahlreiche Erhebungen bereits zutage förderten.